Ein reaktiver Blick auf die Gesundheit in Kitas
Wenn wir an Kitas denken, kommen vielen Menschen oft die schlechten, krankmachenden Rahmenbedingungen in den Sinn. Diese sind häufig strukturell bedingt und lassen sich nicht von Einzelnen sofort lösen. Statt uns reaktiv zu beschweren und Sorgen zu hegen, sollten wir proaktiv nach den Faktoren suchen, die uns gesund erhalten können.
Umfrageergebnisse „Gesunde Kita“
„Was sind laut Ihrer Perspektive die krankmachenden Faktoren?“
In einer Umfrage, die wir für den deutschen Kita-Leitungskongress durchgeführt haben, nannten Fachkräfte verschiedene krankmachende Faktoren: geringe Wertschätzung, Schuldsuche, ein fehlerorientierter statt lösungsorientierte Blick, fehlendes Engagement, individuelle Haltungen u.a. bezogen auf Kinder und Eltern, die nicht zueinander passen, sowie fehlende einheitliche Standards. Gar nicht so strukturell wie gedacht, oder? An diesen Faktoren können die Kitas-Teams pro-aktiv arbeiten und diese verändern.
Wir erkennen: Gesundheit in der Kita bedeutet nicht nur, die richtige Ausstattung zu haben, sondern auch, wie wir als Team zusammenarbeiten. Führungskräfte spielen eine entscheidende Rolle dabei, eine gesunde Arbeitsumgebung zu schaffen.
Betriebliches Gesundheitsmanagement im traditionellen Sinne
Traditionell wird betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) oft sehr strukturell und körperlich verstanden. Schallschutzdecken, ergonomische Stühle und andere Maßnahmen zur physischen Gesundheitsförderung wie die Mitgliedschaft in einem Sportverein sollen die Gesundheitsanker sein. Diese sind zweifellos wichtig, aber Gesundheit ist auch eine Frage der Haltung, eine Frage des Zugehörens und Wohlbefindens innerhalb von Teams, eine Frage, inwieweit der individuelle Mensch seine Potenziale einbringen kann, und damit auch eine klare Aufgabe der Leitungsebene.
Ein möglicher Lösungsansatz
Ein oft übersehener gesundheitserhaltender Faktor ist die Einbindung der Fachkräfte. Mitarbeitende werden unzufrieden und damit krank, wenn sie nicht in Entscheidungen einbezogen werden. Offene Kommunikation über Fehler und Stolpersteine sowie die Möglichkeit, sich aktiv einzubringen, sind entscheidend für ein gesundes Arbeitsklima.
Durch eine klare Ziel- und Organisationsentwicklung, an denen alle wichtigen Beteiligungsgruppen partizipiert sind, können wir die Arbeitsbedingungen verbessern und somit das mentale Wohlbefinden fördern.
Mehr dazu erfahren Sie in unserem Vortrag „Gesunde Kita- was wirklich zählt“.
Über die Autorin
Lena Heidrich ist Sozialwissenschaftlerin, B.A. Bildungs- und Sozialmanagement, Sozialpädagogin- Bildungs- und Qualitätsbeauftragte, Erzieherin, zertifizierte Elternbegleiterin und Praxisanleitung.
Neben ihrem Studium absolvierte sie die Ausbildung zur Bildungs- und Qualitätsbeauftragten des PRE-pBK®- das pro-aktive, resiliente, energievolle und potenzialorientierte integrierte Kita-Management-System incl. Bildungs- und Qualitätskonzept im Institut für Bildung und Entwicklung Gieleroth.
Seit 2022 leitet sie das IBE am Standort Montabaur. Ihr Schwerpunkt liegt auf der Organisationsentwicklung von Kindertagesstätten und der Aus-, Fort- und Weiterbildung von Trägern, Leitungen und pädagogischen Fachkräften. Sie verfügt über 12 Jahre Kita-Erfahrung und hat als Expertin für Kinder, Eltern und Fachkräfte die Herausforderungen des Feldes aus erster Hand im Blick.
Sie treffen Lena Heidrich auf dem DKLK 2025:
Intensiv-Seminar: “Gesunde Kita – was wirklich zählt!” –Wie Fachkräfte und damit Kitas gesund werden und bleiben am 25.03. in Düsseldorf, 28.04. in Leipzig, 03.06. in Stuttgart, 23.09. in Wiesbaden, 07.10. in Berlin und am 19.11. in München.